Startseite -> News & Blog -> Schifffahrtskrise verschärft: Containerreedereien mit zu niedrigen Margen
Der Schifffahrtsindustrie stehen düstere Zeiten bevor: Die durchschnittliche EBIT-Marge der neun größten Containerreedereien ist im dritten Quartal dieses Jahres auf alarmierende 1,5 Prozent gesunken. Zum Vergleich: 2019 lag die Marge noch bei durchschnittlich 2,4 Prozent. Diese beunruhigende Entwicklung spiegelt sich in den Finanzergebnissen von vier großen Linienreedereien wider, die im dritten Quartal operative Verluste verzeichneten – eine Verdoppelung im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Quartalen.
Die Gesamtsituation wird durch den starken Rückgang der Betriebskosten nicht wesentlich entschärft. Der britische Analyse-Dienst Drewry berichtet, dass die Betriebskosten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18,1 Prozent gesunken sind, vor allem aufgrund sinkender Charterraten und Bunkerkosten. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Unternehmen, die sich besser behaupten. Cosco erzielte dank eines strikten Kostensenkungsprogramms mit 15,8 Prozent zum zweiten Mal in Folge die höchste Marge. Evergreen, Hapag-Lloyd, Ocean Network Express/ONE und HMM folgen mit unterschiedlichen Renditen.
Eine zusätzliche Belastung für die Branche stellen die Frachtraten dar, die trotz insgesamt steigender Ladungsmengen weiter sinken. Lediglich Cosco konnte eine Stagnation verzeichnen, während alle anderen großen Reedereien Zuwächse verbuchen konnten. Die Aussichten für das vierte Quartal sind besorgniserregend, und einige Unternehmen haben bereits erhebliche Verluste prognostiziert. So rechnet Maersk mit Verlusten von bis zu 970 Millionen US-Dollar im vierten Quartal, während Hapag-Lloyd Verluste von bis zu 600 Millionen US-Dollar für möglich hält.
Die gesamte Branche steht vor großen Herausforderungen und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die Containerreedereien in dieser Krise behaupten können.
Quelle: DVZ – Deutsche Verkehrs-Zeitung
Illustration von BING Image Generator KI
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